Albert Einstein, „Why Socialism?“ (1949, zitiert in: Ken Kubota, „Die dialektische Darstellung […]“, S. 200 Fn. 4)
The economic anarchy of capitalist society as it exists today is, in my opinion, the real source of the evil. […] In this respect, it is important to realize that the means of production […] may legally be, and for the most part are, the private property of individuals.
Andreas Arndt, Geschichte und Freiheitsbewusstsein (Berlin 2015, S. 88)
Das Notrecht kann jedoch, darüber ist sich Hegel im Klaren, das gesellschaftliche Problem nicht lösen. Auch die Unterhaltung der Armen durch öffentliche Einrichtungen – finanziert eventuell durch eine direkte Belastung der »reichern Klasse« – ist für Hegel keine Lösung, denn dann wäre die Subsistenz nicht mehr durch Arbeit vermittelt. Kein Zweifel, Hegel würde mit diesem Argument auch die jetzt diskutierte Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle ablehnen.
Interessanterweise lehnt Hegel auch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durch den Staat ab, ein Gedanke, der erst 1848 in den Französischen Nationalateliers realisiert wurde, deren Aufhebung dann zur Junirevolution führte. Auch Marx hatte dies übrigens später mit dem Hinweis darauf abgelehnt, dass damit die Grundlage des Übels, das System der Lohnarbeit, nicht angetastet werde. Hegel sieht in solcher Arbeitsbeschaffung ebenfalls nur eine Perpetuierung des bestehenden Übels, aber keine Lösung; es »würde die Menge der Productionen vermehrt, in deren Ueberfluß und dem Mangel der verhältnißmäigen selbst productiven Consumenten, gerade das Uebel bestehet«. Die Ursache des Übels ist, so legt Hegel es nahe, die bürgerliche Gesellschaft selbst, die »bey dem Uebermaße des Reichthums […] nicht reich genug ist, d. h. an dem ihr eigenthümlichen Vermögen nicht genug besitzt, dem Uebermaße der Armuth und der Erzeugung des Pöbels zu steuern.«